Ursula Poznanski – Oracle

Es ist immer wieder verblüffend wie es Ursula Poznanski gelingt die Leser ihrer Bücher innerhalb weniger Seiten in die Geschichte zu ziehen. Ein Grund dafür dürfte der schnell aufgebaute Draht zu den stets überschaubaren Hauptfiguren sein. Schnell, aber mit detailreichen Beschreibungen werden die wichtigsten Charaktere eingeführt und sofort mit Sympathie aufgenommen. Nach und nach gesellen sich weitere – aber nicht zu viele – Figuren hinzu, so dass auch diese ihren Platz in der Geschichte finden, der ihnen angedacht ist.

Da ist der Protagonist Julian, der als Kind merkwürdige Trugbilder in Form von unheimlichen Markierungen an seinen Mitschülern, Lehrern und anderen Personen wahr nimmt, die kein anderer sehen kann. Seine Therapeutin sieht in ihnen nur Fehlschaltungen im Hirn und lässt diese mit Medikamenten behandeln.

Durch Zufall entdeckt Julian als 18 jähriger Unistudent jedoch, dass diese Trugbilder mehr als nur Einbildungen sind. Er scheint Visionen zu haben, die sich in der Zukunft bewahrheiten.

Gemeinsam mit seinen neuen Freunden Robin, Pia, Amelie, Moff und Boris (nicht zu vergessen Kinski den Hund) entwickelt sich eine Hochspannende Geschichte um vermeintliche Superkräfte, skrupelosen “Nebelaugen” und eine drohende Gefahr für alle Beteiligten.

Eigentlich wollte ich zunächst nur die ersten Kapitel lesen, habe es dann aber tatsächlich in wenigen Stunden verschlungen. Ursula Poznanski hat mit Oracle einen modernen Roman – nicht nur für junge Erwachsene – geschrieben, in denen man sich als Leser immer irgendwie auch selber wiederfindet. Und auch wenn man denkt, man weiß was als nächstes kommt, werden einige Wendungen zu echten Überraschungen.

Mein Fazit also: Wer Thalamus, Erebos oder Cryptos gut fand, wird Oracle lieben.

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